Wer in Spanien eine Immobilie verkaufen oder vermieten möchte, muss bestimmte gesetzliche Vorgaben erfüllen – dazu gehört auch das sogenannte „Certificado de Eficiencia Energética“ (CEE), also das Energieeffizienz-Zertifikat. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, in welchen Fällen das Zertifikat verpflichtend ist, welche Ausnahmen gelten und wie Sie mögliche Bußgelder vermeiden.
Was ist das Energiezertifikat in Spanien?
Das „Certificado de Eficiencia Energética“ (CEE) bewertet den energetischen Zustand einer Immobilie auf einer Skala von A (sehr effizient) bis G (wenig effizient). Es zeigt, wie viel Energie für Heizung, Warmwasser und Kühlung benötigt wird – ähnlich wie bei Haushaltsgeräten. Das Zertifikat wird von einem zugelassenen Techniker erstellt und ist in der Regel 10 Jahre gültig.
Wann ist das Energiezertifikat Pflicht?
In Spanien ist das Energiezertifikat gesetzlich vorgeschrieben in folgenden Fällen:
- Verkauf einer Immobilie: Vor Abschluss des Kaufvertrags muss das Zertifikat vorliegen und dem Käufer vorgelegt werden.
- Vermietung einer Immobilie: Auch bei langfristiger oder touristischer Vermietung muss das Zertifikat vorhanden sein und dem Mieter zur Verfügung gestellt werden.
- Veröffentlichung von Immobilienanzeigen: Seit 2013 muss die Energieeffizienzklasse bereits in Inseraten genannt werden (online oder gedruckt).
Welche Ausnahmen gibt es?
Es gibt einige wenige Ausnahmen, bei denen kein Energiezertifikat erforderlich ist, zum Beispiel:
- Immobilien mit weniger als 50 m², die einzeln freistehend sind
- Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen
- Provisorische Gebäude mit geplanter Nutzungsdauer unter 2 Jahren
Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, einen Architekten oder Techniker zu konsultieren, um festzustellen, ob eine Pflicht besteht.
Welche Strafen drohen bei Verstößen?
Wer eine Immobilie ohne gültiges Energiezertifikat verkauft oder vermietet, riskiert empfindliche Bußgelder. Diese richten sich nach dem Schweregrad des Verstoßes:
- Leichte Verstöße: z. B. fehlende Angabe der Effizienzklasse in Inseraten – Bußgelder bis zu 300 €
- Schwere Verstöße: z. B. keine Erstellung oder Übergabe des Zertifikats – Bußgelder bis zu 6.000 €
Wiederholungstäter oder besonders grobe Verstöße können sogar mit bis zu 60.000 € geahndet werden.
Wie bekommt man ein Energiezertifikat?
Das Zertifikat darf nur von einem zugelassenen Techniker (Architekt, Ingenieur oder spezialisiertes Unternehmen) ausgestellt werden. Der Ablauf ist wie folgt:
- Beauftragung eines zertifizierten Technikers
- Besichtigung der Immobilie und Aufnahme aller relevanten Daten
- Berechnung der Energieeffizienz und Ausstellung des Zertifikats
- Registrierung bei der zuständigen Behörde der Autonomen Gemeinschaft
Die Kosten für das Zertifikat variieren je nach Größe und Art der Immobilie und liegen meist zwischen 100 € und 300 €.
Fazit: Rechtzeitig handeln schützt vor Strafen
Das Energiezertifikat ist in Spanien ein gesetzlich vorgeschriebenes Dokument beim Verkauf oder bei der Vermietung von Immobilien. Wer sich nicht daran hält, riskiert Bußgelder und rechtliche Probleme. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Eigentümer frühzeitig prüfen, ob sie ein Zertifikat benötigen – und dieses rechtzeitig erstellen lassen. So vermeiden Sie nicht nur Strafen, sondern schaffen auch Vertrauen bei Käufern oder Mietern.
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